Neuburg

  • NEUBURG ist im Oktober 2019 zur Spiel in Essen erschienen
  • Autoren: Guntram und Florian Herold
  • Cover und Design: Nathalie Jahnel
  • Es ist ein spannendes Kartenspiel mit Pokerelementen für die ganze Familie.
  • Den Vertrieb für den Handel übernimmt Pegasus Spiele.
  • Wir empfehlen dem Handel einen VK von 25€.

Jeder Spieler schlüpft in die Rolle einer historischen Figur am Hofe Ottheinrichs von Pfalz-Neuburg. Alle begeben sich dazu in die Zeit der Renaissance. Damit Ottheinrich in seinem Neuburger Schloss ein aufwändiges Leben führen kann und alle in der Gunst des Fürsten aufsteigen, müssen sie ihm die besten Güter, Kutschen oder Handwerker zukommen lassen. Die Konkurrenz ist groß, die Kontrahenten versuchen Angebote zu übertrumpfen, verdorbene Waren unterzujubeln oder sie planen Intrigen. Der Spieler, der sich als bester Berater oder Intrigant erweist, gewinnt das Spiel.

Liebe Spielefreunde,

folgt uns in den Epochenumbruch zu Beginn des 16. Jahrhunderts, in die Zeit der Renaissance. Ein nicht unbedeutender Fürst war damals Ottheinrich von Pfalz-Neuburg, der von 1501 bis 1559 lebte. Noch heute lassen ihn die Neuburger alle zwei Jahre zu ihrem Schlossfest hochleben.

Im Alter von 20 Jahren übernahm Ottheinrich zusammen mit seinem Bruder Regierungsverantwortung für die Pfalz, ein zersplittertes Gebiet, das von der Donau über Franken bis in die Oberpfalz reichte. Aus seiner Zeit heraus ragt der spätere Kurfürst, weil er schon früh als Kunstmäzen und keine Kosten scheuender Bauherr auftrat. Ihm haben die Neuburger ein prächtiges Renaissanceschloss zu verdanken. Seine aufwändige Lebensführung ließ ihn ständig am Rande des Bankrottes wandeln. 1544 war sein Schuldenberg auf über eine Million Gulden angewachsen. Seine Landstände retteten den Fürsten, die dafür aber Teile seines Besitzes zur Tilgung der Schulden veräußerten.

Ottheinrich hat sich schon früh zu Luthers Reformation bekannt, die Schlosskapelle in Neuburg gilt als erster Kirchenbau für den protestantischen Ritus. Im Schmalkaldischen Krieg, dem ersten Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten, wurde der in Süddeutschland isolierte Fürst vom Kaiser geächtet und musste sechs Jahre ins Exil gehen, bis er 1552 nach Neuburg zurückkehren durfte. Gesundheitlich war der fast 200 kg wiegende Ottheinrich zu diesem Zeitpunkt schon schwer angeschlagen. Er erlebte zwar noch die Übernahme der Kurfürstenwürde nach dem Tod seines Onkels, Kurfürst Friedrich II. von der Pfalz, konnte das damit verbundene Amt als Erztruchsess aber nur noch drei Jahre ausüben.

Ottheinrich kann als aufgeklärter Fürst seiner Zeit angesehen werden. Trotz vieler Schulden förderte er die Wissenschaft, ließ beispielsweise das damals nicht selbstverständliche Sezieren von Leichen zu. Neben seinen Bauten in Neuburg schätzt die Nachwelt besonders den Aufbau seiner Bibliotheca Palatina, der bedeutendsten Wissenschaftsbibliothek im 16. Jahrhundert.

Der Fürst umgab sich mit vielen Beratern. An dieser Stelle haben wir die Spielidee angesiedelt. Jeder übernimmt die Rolle eines Beraters von Ottheinrich. Oft unterstützen wir ihn, manchmal reizen uns aber auch Intrigen gegen die Mitbewerber. Damit Ottheinrich sich Lebensstil und Bücher und Bauten leisten kann, helfen wir ihm bei der Geldanlage, wir achten auf sein Äußeres, begleiten den Schlossbau und tun alles, damit er standesgemäß reisen kann und stets eine reich gedeckte Tafel vorfindet.

Der Spieler, der sich als bester Berater oder Intrigant erweist, gewinnt das Spiel. Wir wünschen euch viel Spaß bei Eurem Ausflug in die Renaissance zu Ottheinrich von Pfalz-Neuburg.